Pneumologie

Durch unser interdisziplinäres Team und die gemeinsame Festlegung Ihrer Rehaziele gelingt es uns nachweislich Ihre Lebenszeit zu verlängern, Ihre Krankheitslast zu minimieren und somit Ihre Lebensqualität zu erhöhen. Sie sollen wieder in allen Bereichen des Lebens teilhaben können. Unser Ziel ist es Sie zum Experten Ihrer Erkrankung zu machen. Wenn Sie wissen, worauf Sie aufpassen sollen, wissen Sie auch, was Sie sich zutrauen können.


Team

Wir sind für Sie da

  • COPD
  • Chronische Bronchitis
  • Bronchialkarzinome
  • Asthma bronchiale
  • Anschlussrehabilitation nach Lungenoperationen, Lungentransplantat
  • Interstitielle Lungenerkrankungen
  • Rekonvaleszenz nach schwerer Pneumonien mit Sepsis
  • respiratorische Insuffizienz
  • Pulmonale Hypertonie
  • Lungenarterienembolie
  • Post-COVID nach Sars-Cov-2-Infektion

Krankheitsbilder und Therapie

Die Erkrankung

Bei einer COPD sind die Atemwege ständig entzündet (chronische Bronchitis) und verengt (obstruktiv). In einer gesunden Lunge gelangt der lebenswichtige Sauerstoff über sogenannte Lungenbläschen ins Blut. Diese sind bei COPD aber teilweise zerstört und überbläht wie kleine Ballons. Der Fachbegriff für eine überblähte Lunge ist Emphysem. Aufgrund der verengten Atemwege und der stellenweisen Überblähung kommt nicht genug Sauerstoff im Körper an. Die Folgen sind Beschwerden wie Atemnot. Es ist kennzeichnend für COPD, dass die Verengungen auch nach Inhalation entsprechender Arzneimittel nicht vollständig zurückgehen. Eine COPD schreitet in der Regel in verschiedenen Stadien fort (GOLD 1 = Anfangsstadium bis GOLD 4 = schwere COPD).

Die Erkrankung ist nicht heilbar, kann aber durch unterschiedliche medizinische Maßnahmen gelindert werden. Neben therapeutischen Interventionen steht Ihnen die Rehabilitation als wichtigste Möglichkeit der Symptomlinderung und Alltagserleichterung zur Verfügung.

Die Häufigkeit von COPD hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Etwa 15% der deutschen Bevölkerung über 40 Jahren leiden an der Erkrankung, bei den über 70-jährigen sind es sogar 27%. Es wird angenommen, dass es außerdem eine hohe Dunkelziffer nicht diagnostizierter Erkrankungen gibt. Nach Schätzungen sind weltweit etwa 600 Millionen Menschen betroffen. COPD steht an dritter Stelle der häufigsten Todesursachen weltweit.

Risikofaktor Rauchen

Die Hauptursache für eine COPD ist: das Rauchen

Bei etwa 9 von 10 Erkrankten ist Tabakrauch für die COPD verantwortlich. Zudem verstärkt Rauchen die Beschwerden und lässt die COPD schneller fortschreiten.  
Weitere Risiken sind zum Beispiel Passivrauchen, Luftverschmutzung in beruflichen Tätigkeiten und häufige Infekte der Atemwege im Kindesalter.

Unterschied COPD und Asthma
 COPDAsthma
Atemnotbei Belastung oder dauerhaftanfallsartig
Hustenklaren oder verfärbten Auswurfmeistens trockener Husten
Verengung der Atemwegemedikamentöse Behandlung kann lindernd wirkenmedikamentöse Behandlung
Alterin der Regel ab einem Alter von 40 Jahrenmeist in Kindheit oder Jugend
Beschwerden

Typische Beschwerden bei COPD sind:

  • Atemnot bei Belastung, später oft auch in Ruhe
  • Husten
  • Auswurf

Bei der COPD-Diagnose besteht eine Klassifizierung anhand der vier Schweregrade nach der GOLD-Einteilung. Die Einstufung entscheidet über die therapeutischen Maßnahmen und die damit verbundene Rehabilitation.

Die COPD kann sich immer wieder plötzlich verschlechtern. Geht eine Verschlechterung über das übliche Maß hinaus und hält mindestens 2 Tage an, sprechen Fachleute von einer Exazerbation.

Bei schweren Formen kann es zu Wassereinlagerungen in den Beinen und einer Bewusstseinseintrübung kommen.

Hauptursache für Exazerbationen sind Viren und Bakterien, weshalb sie in der nasskalten Jahreszeit besonders häufig auftreten. Auch das Einatmen von Zigarettenrauch, Abgasen oder Qualm kann Auslöser für die plötzliche Verschlechterung sein

In seltenen Fällen ist sogar ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus nötig. Dort werden die Patient:innen durch eine nicht-invasive Beatmung (NIV) unterstützt. Nur beim Versagen der NIV oder anderen schwerwiegenden Gründen werden die Betroffenen invasiv beatmet (durch Beatmungsschlauchs in der Luftröhre).

Bei etwa 20 Prozent der Patient:innen mit einer chronischen Bronchitis entwickelt sich die Erkrankung zu einer chronisch obstruktive Bronchitis (COB). Diese ist gekennzeichnet durch eine Atemwegsverengung (obstruktiv=verengt), die mit einer vermehrten Infektanfälligkeit einhergeht.

Im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf kann es zu einem „Cor pulmonale“ (Lungenherz) kommen. Bei einem „Cor pulmonale“ entwickelt sich eine Rechtsherzschwäche, ausgelöst durch eine vergrößerte und somit geschwächte rechte Herzhälfte. Folgen können Wassereinlagerungen in Beinen und Bauch sein, Herzversagen und Versagen der Atemmuskulatur drohen.

Diagnostik

Welche technischen Untersuchungen sind notwendig?
Lungenfunktion:
Spezialgeräte messen die Verengung der Atemwege und den Gesamtluftgehalt der Lunge. Es wird zusätzlich geprüft, ob die Inhalation eines für die COPD zur Verfügung stehenden Medikamentes einen positiven Einfluss auf die gestörte Atemfunktion nimmt. Die Lungenfunktionsmessung dient der Einteilung der Schweregrade der Erkrankung, sie ist unabdingbar zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs und Festlegung der Therapie.
Blutgasanalysen:
Unter Ruhe- und Belastungsbedingungen (z.B. Treppensteigen, 6-Minuten-Gehtest) werden Sauerstoff und Kohlensäuredrucke im Blut bestimmt. Die Daten sind für die Einschätzung der Krankheitsprognose und für eine eventuell notwendig werdende Sauerstofflangzeittherapie entscheidend.
Bildgebende Verfahren:
Hierzu zählen Röntgenaufnahmen der Brustorgane, Computertomographie und Ultraschalluntersuchungen des Brustkorbs, einschließlich Echokardiographie. Bildgebende Verfahren sind zur Erkennung möglicher weiterer Krankheiten (Lungenkrebs!) und zur Erkennung von Komplikationen der COPD (Lungenentzündung, Lungenembolie, Herzveränderungen) notwendig und unverzichtbar.

Behandlung

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlung der COPD ist zumeist eine Lebzeittherapie, sie muss konsequent erfolgen und bedarf der wiederholten Überprüfung durch den Arzt. Die Therapie erfolgt abgestuft entsprechend der Schweregrade. Grundlage der medikamentösen Behandlung sind atemwegserweiternde und entzündungshemmende Wirkstoffe, die am besten inhalativ (Dosieraerosole, Pulverinhalatoren) zugeführt werden. Nur im Rahmen von komplizierenden Infektionen sind Antibiotika erforderlich. Kommt es im weiteren Krankheitsverlauf zur Beteilung anderer Organe (Herz!), werden diese in die Behandlung einbezogen. Bei schwerem Krankheitsverlauf kommen Sauerstofflangzeitgabe und Maskenbeatmung zum Einsatz.

Was können Betroffene tun?
Inhalative Schadstoffe meiden:
Der Verzicht auf das Inhalationsrauchen ist die effektivste Einzelmaßnahme zur Verhinderung des Krankheitsrisikos und Minderung des Krankheitsfortschritts. Wenn möglich und nötig sollten auch berufliche und häusliche Schadstoffe gemieden werden.

Infektionen vorbeugen:
Infektionen der Atemwege verschlechtern die Gesamtaussichten der COPD. Geregelte Lebensweise, gesunde Ernährung und ausreichender Schlaf stärken die Abwehrkräfte. Die Grippeschutzimpfung (Influenza) wird jährlich empfohlen, gleiches gilt für die Impfung gegen Lungenentzündung (Pneumokokken, nur alle 5 Jahre erforderlich) besonders bei älteren Kranken.

Rehabilitation und AHB

Von COPD Betroffene haben alle vier Jahre Anspruch auf Rehabilitation, wenn:

  • sie sich durch die Erkrankung im Alltag eingeschränkt fühlen,
  • die Erwerbstätigkeit bedroht ist,
  • die Symptome sich deutlich verschlechtert haben,
  • die Erkrankung ein starkes psychisches Leiden auslöst.

Voraussetzung für eine AHB:

  • erhebliche Funktionseinschränkungen
  • komplexer Schulungsbedarf

Nutzen der Reha

Zusammenfassend wird die Rehabilitation bei COPD in zahlreichen Studien als sehr effektiv bewiesen.
Die Reha-Maßnahmen bei COPD bestehen aus einem strukturierten Programm von drei Wochen Dauer. Sie dienen in erster Linie

  • dem Training der Atemmuskulatur,
  • der Erarbeitung von Kraft und Ausdauer,
  • der Stabilisierung des Immunsystems und
  • der umfassenden Patientenschulung.

Typische Rehaziele

Neben den Einschränkungen der pulmonalen Funktion sind im Fokus der pneumologischen Rehabilitation die Rekonditionierung der körperlichen Belastbarkeit, die Bewältigung der sozialen Isolation, die Behandlung psychischer Störungen, insbesondere der Depression, des Muskelschwundes und des Gewichtsverlustes.

  • Steigerung der Gehstrecke auf flacher Ebener mit / ohne Rollator
  • Steigerung der Gehstrecke auf flacher Ebener mit / ohne O2
  • Verbesserung beim Treppensteigen mit / ohne O2
  • Husten reduzieren
  • Auswurf reduzieren
  • O2-Bedarf reduzieren
  • Umgang mit Inhalierungshilfen und deren Dosierung
  • Raucherentwöhnung / „Was bringt Nicht Rauchen?“
  • Umgang mit Atemnot
  • Umgang mit Sauerstofftherapie
  • Erlernen von Entspannungsmethoden

Behandlung im GZO

  • Diagnostik (6-Min-Gehtest, Lungenfunktionstest, Blutgasanalyse, Blutbild, Diffusionsmessung, EKG)
  • Optimierung der Pharmakotherapie
  • Körperliches Training (MTT, Ergometer, Gruppengymnastik, Nordic Walking)
  • Wissensvermittlung über die Krankheit (nikotinfrei leben, Umgang mit Angst u. Depression, Umgang mit Sauerstofftherapie, Selbsthilfe bei Atemnot, Sauerstoff- und Maskentherapie, COPD, Asthma und andere Lungenerkrankungen – Was steckt dahinter?)
  • Atemphysiotherapie Die physiotherapeutische Atemtherapie wird bei COPD-Patienten zur Reduktion der Atemarbeit, zum effektiveren Einsatz der Atemmuskulatur, zur Verbesserung der Sekretelimination und der Thoraxbeweglichkeit und damit auch zur Verbesserung des Gasaustausches eingesetzt. (bei Bedarf auch Reflektorische Atemtherapie)
  • Ernährungsberatung (je nach Variante neigen COPD-Patienten zu Über- oder Untergewicht; beides stellt einen Risikofaktor dar; bei Bedarf steht Ernährungsberatung in Form von Einzelberatung, Gruppenberatung, Gesundes Kochen zur Verfügung)
  • Soziale Betreuung und Hilfsmittelversorgung (Wie geht’s zu Hause weiter?, O2-Versorgung)
  • Psychosoziale Beratung und Therapie (Einzel- und Gruppengespräche, Erlernen von Entspannungsmethoden PMR, Imagination, Qi Gong)

Wie geht’s zu Hause weiter?

  • Fortführung Muskelaufbau- und Ausdauertrainings
  • Impfempfehlungen für chronisch Kranke entsprechend der STIKO-Empfehlung
  • Teilnahme an ambulanten Lungensportgruppen

Weiterführende Links

Die Erkrankung (Anatomie, Häufigkeit)

Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung, die sich durch anfallsartige Verengungen der Atemwege im Wechsel mit z.T. komplett symptomfreien Intervallen darstellt. Diese, auch im Tagesverlauf oft wechselnde Atemwegsverengung, ist typisch für ein Asthma.

Asthma kann man u.a. in ein „früh eintretendes“ Asthma (ca. 10 % der Kinder) und „spät eintretendes“ Asthma (ca. 5 % der Erwachsenen) einteilen, je nachdem ob es bereits in der Kindheit/Jugend auftritt oder erst im (späteren) Erwachsenenalter. Ein Asthma kann mit und ohne Allergien vorliegen. Die Beschwerden durch Allergien sind vielfältig und können neben der Lunge auch andere Organsysteme betreffen, wie zum Beispiel die Haut, Nase und Augen, Magen-Darmtrakt u.a.

Beim Asthma bronchiale sind die Atemwege entzündet und zudem überempfindlich auf Reize. Es kommt daher zu einer anfallsartigen Verengung der Atemwege, z. T. auch aus der Ruhe heraus. Diese führt zur erschwerten Atmung. Kurzatmigkeit und Atemnot – dem Asthmaanfall.

Unterschied COPD und Asthma
 COPDAsthma
Atemnotbei Belastung oder dauerhaftanfallsartig
Hustenklaren oder verfärbten Auswurfmeistens trockener Husten
Verengung der Atemwegemedikamentöse Behandlung kann lindernd wirkenmedikamentöse Behandlung
Alterin der Regel ab einem Alter von 40 Jahrenmeist in Kindheit oder Jugend

Beschwerden

Symptome von Asthma bronchiale treten in Form von anfallsartiger Luftnot nachts und auch tagsüber auf. Tagsüber treten häufig Husten, pfeifende Atemgeräusche und ein Engegefühl in der Brust auf.

Diagnostik

Eine Asthma-Erkrankung und mögliche Auslöser werden durch verschiedene Untersuchungen festgestellt: 

  • Befragung und körperliche Untersuchung
  • Spirometrie (Messung der Lungenfunktion)
  • Reversibilitätstest (Vergleichsmessung der Lungenfunktion vor und nach Medikamentengabe)
  • Allergie-Tests

Behandlung

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich nach Ihren Beschwerden, dazu zählen auch mögliche Asthma-Anfälle.

Am wichtigsten bei allergischem Asthma ist es, den Allergieauslöser – soweit möglich – zu meiden. Wenn das allein nicht hilft, kommen Medikamente zum Einsatz. Da die Nebenwirkungen geringer sind, werden Mittel bevorzugt, die inhaliert werden können. Wichtig ist, dass der Patient erlernt, wie Sie das Inhalier-Gerät richtig benutzt wird. 

Um plötzliche Beschwerden rasch zu lindern, gibt es Bedarfsmedikamente, die die Atemwege in der Lunge sofort erweitern. Das wichtigste Dauermedikament ist inhalierbares Kortison als Spray oder Pulver. Es unterdrückt die Entzündung und lindert damit die Ursache der Beschwerden. Es ist wichtig, das Kortison regelmäßig zu inhalieren, damit die Entzündung nicht wiederkommt. Wer es dauerhaft anwendet, hat seltener einen Asthma-Anfall und kommt seltener deswegen ins Krankenhaus. Kortison kann auch Todesfälle durch Asthma verhindern. Wenn das Kortison allein nicht ausreicht, kommen weitere Medikamente dazu. 

Ergänzende Maßnahmen, verbessern den Erfolg der Behandlung. Dazu gehören: nicht rauchen, an Asthma-Schulungen teilnehmen, Selbsthilfe-Techniken bei Atemnot erlernen sowie ein regelmäßiges körperliches Training.

Was können Betroffene tun?
  • Körperliche Bewegung tut gut. Wichtig ist, sich aufzuwärmen, und am Ende die Belastung langsam zu verringern.
  • Versuchen Sie, mit dem Rauchen aufzuhören.
  • Ein Asthma-Tagebuch schafft Transparenz über den Krankheitsverlauf
  • Schulungen unterstützen das Selbstmanagement und helfen, mit der chronischen Erkrankung umzugehen. Themen sind beispielsweise
    • Atemtechniken wie z. B. die Lippenbremse
    • Dosierung der Medikamente an die Beschwerden 
  • Einweisung in das Inhalationssystem
    Wer ein neues Inhalationssystem erhält, benötigt eine Einweisung. Patienten üben in der Arztpraxis die korrekte Handhabung ein und führen sie vor. Auch die Apotheke kann hier unterstützen.
  • Regelmäßige Peak-Flow-Messungen
Reha u. AHB (Voraussetzung, Nutzen)

Die Voraussetzung für eine Reha besteht, wenn trotz ambulanter Therapiebeeinträchtigende körperliche, soziale oder psychische Krankheitsfolgen bestehen, die die Möglichkeit von normalen Aktivitäten, bzw. die Teilhabe am normalen beruflichen und privaten Leben einschränken. Hierzu zählen beispielsweise:

  • fehlende Asthmakontrolle trotz optimaler Therapie (Atemnot, Husten),
  • häufige Infekte,
  • drohende Pflege- und Hilfsbedürftigkeit,
  • Notwendigkeit von nicht-medikamentösen Therapieverfahren (wenn diese ambulant nicht in ausreichendem Ausmaß zu erbringen sind),
  • Begleiterkrankungen, die die Lebensqualität nachhaltig beeinflussen (auch Psyche),
  • Einschränkungen im beruflichen und privaten Leben.

Auch nach einer Behandlung der Atemwege im Krankenhaus, bei einer drohenden Erwerbsunfähigkeit, bei krankheitsbedingten Problemen in der Schule, im Studium oder in der Ausbildung sollten Sie Ihren Arzt auf das Thema Reha / Anschlussheilbehandlung (AHB) ansprechen. Gleiches gilt, wenn Ihr Asthmaseelische Folgen hat und zu Ängsten, sozialem Rückzug oder Depressionen geführt hat.

Die Reha umfasst Maßnahmen, die Asthmatiker dazu befähigen sollen, wieder ein möglichst normales Leben zu führen. Die stationäre Reha-Maßnahme dauert in der Regel 3 Wochen.

Eine Rehabilitationsmaßnahme ermöglicht eine engmaschigere Beobachtung der Patienten. Adhärenz (Abstimmung Behandlungsplan) und Hürden in der Umsetzung der Therapie können so gemeinsam mit den Patienten ermittelt werden.*

*lt. Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma 2020

Typische Rehaziele
  • Verbesserung beim Treppensteigen
  • Körperliche Belastbarkeit steigern
  • Asthmaanfälle / Bedarfsmedikation reduzieren
  • Umgang mit Inhalierungshilfen und deren Dosierung erlernen
  • Raucherentwöhnung / „Was bringt Nicht Rauchen?“
  • Umgang mit Atemnot
  • Erlernen von Entspannungsmethoden

Therapie im GZO

  • Diagnostik (fachärztliche Visiten, Ruhe-EKG, BGA, Blutbild, Spriometrie, 6-Minuten-Gehtest, Diffusionsmessung)
  • Optimierung der Pharmakotherapie insb. Inhalation
  • Körperliches Training
  • Einzel-Physiotherapie inkl. Atemtherapie, Hustentechnik (bei Bedarf auch Reflektorische Atemtherapie)
  • Gruppengymnastik mit Atemgymnastik
  • Ergometer Kreislauftraining
  • Nordic Walking
  • Medizinische Trainingstherapie
  • Wissensvermittlung über die Erkrankung
    Nikotinfrei leben, Selbsthilfe bei Atemnot, Sauerstoff- und Maskentherapie, Asthma und andere Lungenerkrankungen – Was steckt dahinter?
  • Ernährungsberatung
    Bei Asthma kommt es zu häufigen oder chronischen Entzündungen der Bronchien. Eine gesunde Ernährung ist sehr wichtig und Übergewicht sollte reduziert werden. Ernährungsberatung steht in Form von Einzelberatung, Gruppenberatung zur Verfügung. Außerdem können Sie in unserer Lehrküche „Gesundes Kochen“ erlernen.
  • Soziale Betreuung und Hilfsmittelverordnung
  • Psychologische Beratung und Therapie
    Erlernen von Entspannungsmethoden PMR, Imagination, Qi Gong; bei Bedarf auch Einzel- und Gruppengespräche.

Wie geht’s zu Hause weiter?

Die Erkrankung (Anatomie, Häufigkeit)

Die Lungenerkrankung COVID-19 wird durch ein Coronavirus, den Erreger SARS-CoV-2, ausgelöst.

Die Coronaviren gehören zu einer großen Virenfamilie, die verschiedene Krankheiten hervorrufen können. Je nach Ausprägung reichen diese von einer normalen Erkältung bis hin zu schweren Infektionen, die u.a. zu einer Lungenentzündung führen können.

Beschwerden

Symptome von COVID-19 sind bei jedem Menschen individuell und die Schwere der Erkrankung kann stark variieren. Nicht jeder infizierte Mensch hat auch Symptome die auf die Erkrankung zurückführen. Das Spektrum der Erkrankung reicht von einem symptomlosen Verlauf, bis hin zum Lungenversagen.  Angenommen wird, dass 81% der infizierten Personen einen milden, ca. 14% einen schweren und ca. 5% einen kritischen Krankheitsverlauf aufzeigen.

Die häufigsten Anzeichen einer Corona-Infektion sind:

  • Erkältungssymptome wie Fieber, Husten, laufende Nase, Halsschmerzen
  • Schmerzen im Kopf-, Glieder-, Brust und Bauchbereich
  • Geruchs- und Geschmackstörungen oder Verlust
  • Müdigkeit, und allgemeine Schwäche
  • Lymphknotenschwellungen, Hautveränderungen
  • Störung von Konzentration und Gedächtnis
  • Durchfall

Diagnostik

Die Infektion wird mittels Erregernachweis festgestellt. Zur Anwendung kommen verschiedene Möglichkeiten wie der PCR-Test oder der Antigenschnelltest-Nachweis. Vorteil der Antigenschnelltests sind deutlich schnellere Ergebnisnachweise, allerdings ist die Zuverlässigkeit des Ergebnisses, bei einem PCR-Test höher.

Behandlung

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich nach Ihren Beschwerden. Je nach Schwere der Erkrankung:

  • Sauerstoffgabe
  • Medikamente zur Vorbeugung von Thrombosen
  • Atemtherapie
  • Antibiotika bei Lungenentzündung
  • Kortison Therapie
  • Antikörper gegen das Virus
  • Es gibt auch immer wieder Fälle, bei denen auch die SARS-CoV2-Impfung Patienten zur Besserung, bis hin zur Beschwerdefreiheit verholfen hat.
  • Das Robert-Koch Institut und die STIKO gibt laufend aktuelle Informationen über die Impfempfehlung bekannt.
Was können Betroffene tun?
  • Körperliche Bewegung –in Maßen- tut gut. Wichtig ist, sich aufzuwärmen, und am Ende die Belastung langsam zu verringern.
  • Atemtherapie nutzen, Übungen regelmäßig und auch selbstständig durchführen, um Erfolge zu erzielen.
  • Gedächtnistraining
Reha u. AHB (Voraussetzung, Nutzen)
  • Die Akutsymptomatik sollte mindestens seit 2 Tagen abgeklungen sein
  • Die Patienten sollten keinen Sauerstoffmangel im Blut haben.
  • Die Patienten sollten kreislaufstabil sein
  • Keine Zeichen für eine schwere Herzschwäche haben
Typische Rehaziele
  • Steigerung der Gehstrecke auf flacher Ebener
  • Steigerung der Gehstrecke auf flacher Ebener mit / ohne O2
  • Verbesserung beim Treppensteigen mit / ohne O2
  • Erlernen von Entspannungsmethoden
  • Verbesserung der bestehenden funktionellen Einschränkungen und der Leistungsfähigkeit
  • Psychisch: Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung
  • Wiederherstellung des Leistungsvermögens für den Beruf und den sozialen Alltag

Therapie im GZO

Diagnostik
  • Eine pneumologische Funktionsdiagnostik, Lungenfunktion, Diffusion, Sauerstoffsättigung und Blutgase
  • Eine kardiologische Untersuchung erfolgt bei Bedarf, um die Herzleistung und die Herzbeteiligung aufgrund der Erkrankung zu erfassen
  • Zur Erfolgskontrolle ist auch die Untersuchung mit dem 6-Minuten-Gehtest relevant mit Messung der Sauerstoffsättigung, des Pulses und der Atemnot nach der Borgskala zu Beginn und zum Ende der Maßnahme
  • Eventuelle ist auch eine Spiroergometrie, wenn möglich, zu veranlassen.
  • Psychologische Betreuung
Optimierung der Pharmakotherapie

Körperliches Training

  • Einzel-Physiotherapie inkl. Atemtherapie, Hustentechnik
  • Gruppengymnastik mit Atemgymnastik
  • Ergometer Kreislauftraining
  • Nordic Walking
  • Medizinische Trainingstherapie
  • Spaziergänge

Wissensvermittlung über die Erkrankung
Umgang mit Sauerstofftherapie, Vorträge

Ernährungsberatung: bei Bedarf steht Ernährungsberatung in Form von Einzelberatung, Gruppenberatung, Gesundes Kochen in der Lehrküche zur Verfügung

Soziale Betreuung und Hilfsmittelverordnung
Bei Bedarf O2-Versorgung, Lungensport, Vermittlung von Selbsthilfegruppen, Weiterbehandlung in COVID-19 Amulanzen

Psychologische Beratung und Therapie

  • Erlernen von Entspannungsmethoden PMR, Imagination, Qi Gong; bei Bedarf auch Einzel- und Gruppengespräche
  • Körperliches Training mit Messung der Sauerstoffsättigung in Ruhe und nach Belastung
  • Atemphysiotherapie
  • Psychologische Begleitung, Einzelgespräche und in der kleinen Gruppe

Wie geht’s zu Hause weiter?

  • Regelmäßige fachärztliche Kontrolluntersuchungen.
  • Weiterführen einer regelmäßigen Bewegungstherapie und Ausdauertrainings
  • Psychologische Unterstützung, bei Bedarf
  • Impfempfehlungen für chronisch Kranke entsprechend der STIKO-Empfehlung

Nachsorge

Als Nachsorge werden Ihnen sowohl Hausübungsprogramme mitgegeben als auch der Kontakt zum Sozialdienst hergestellt.
Während des Aufenthaltes werden Folgetermine für Sie organisiert. Unsere Ärzte und Bewegungstherapeuten evaluieren die körperliche Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Patienten und vermitteln, soweit indiziert und inhaltlich vom Patienten mitgetragen, den Kontakt zu einer geeigneten wohnortnahen Lungensportgruppe.
Ob eine Verordnung von Hilfsmitteln, und wenn ja welche, erforderlich ist, wird im Verlauf des Heilverfahrens unter Zuhilfenahme objektiver Untersuchungsergebnisse evaluiert und diese ggf. verordnet. Bei der Beschaffung ist Ihnen unser Sozialdienst gerne behilflich.

Bei weiterführenden Fragen steht unser Team des Entlassungsmanagements sowie unser Sozialdienst gerne zur Verfügung.

Nutzen der pneumologischen Rehabilitation

Oberstes Ziel der Rehamaßnahmen ist es trotz weiterbestehender Beeinträchtigungen (wieder) an denjenigen Lebenssituationen oder Lebensbereichen teilnehmen zu können, die für sie von Bedeutung sind.

Zu Beginn der Rehamaßnahme werden mit Ihnen zusammen (realistische) Reha-Ziele vereinbart. Sowohl körperlich-funktionale, lehrreiche und sozial-mitwirkende Ziele festgelegt.

Beispiele hierfür sind „wieder 2 Etagen Treppen steigen können“, „wieder mit den Enkeln spielen können“, „Optimierung der Risikofaktoren wie 2kg Gewichtsreduktion“. Ziele verbinden Therapeut und Patient und verbessern dadurch das Therapieergebnis. Ziele stärken die Selbstwirksamkeit und führen in Summe zur höheren Patientenzufriedenheit.

Um all diese Ziele zu erreichen, agieren wir in einem interdisziplinären Team. Dieses besteht aus Physio-, Sport- und Ergotherapeuten, Ärzten und Pflegekräften, Ernährungsberater, Psychologen und dem Sozialdienst.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Risikofaktoren und Begleiterkrankungen.

Durch Schulungen wird er Patient in eine aktive Rolle begleitet. Er wird quasi Experte in eigener Sache. Die Reha-Maßnahme legt den Grundstein für die nachhaltige Prävention.